Mit Abitur eine Ausbildung machen – da denkt sich vielleicht manch einer: „Dann hätte ich gar kein Abitur machen brauchen!“ Stimmt das? Oder gibt es auch für Abiturienten*innen gute Gründe, sich für eine Ausbildung zu entscheiden?
Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass es eine Menge dualer Ausbildungsberufe mit einem hohen Anteil an Abiturienten*innen gibt:
- In Ausbildungsberufen des öffentlichen Dienstes besitzen 55,5% der Azubis ein Abitur.
- In Ausbildungsberufen von Industrie und Handel haben 35,5% aller Azubis das Abitur.
- In der Landwirtschaft stieg der Anteil der Azubis mit Abitur deutlich auf 23,4% an.
Duale Ausbildung mit Abitur hat Vorteile
Es gibt viele gute Gründe, um auch mit Abitur oder Fachhochschulreife über eine Ausbildung nachzudenken. Ein wichtiger Pluspunkt der Ausbildung ist der hohe Praxisanteil. Vor allem diejenigen, die gleich praktischen Erfahrungen sammeln und richtig anpacken wollen oder die Themen nicht so gern vor allem theoretisch durchdringen möchten, sind in einer dualen Ausbildung gut aufgehoben.
Wer doch noch mehr Theorie erleben möchte, aber auf den Praxisanteil nicht verzichten mag, für den könnte das duale Studium interessant sein. Hier werden Ausbildung und Studium kombiniert!
Ein weiterer Pluspunkt kann die vergleichsweise kurze Ausbildungsdauer und damit der schnellere Einstieg ins Berufsleben sein. Während viele Studierende nach dem Bachelorabschluss noch ein Masterstudium anschließen, ist man mit einer Ausbildung schon nach 3 Jahren im Berufsleben angekommen. Und Abiturienten*innen können eine betriebliche Ausbildung sogar oft noch verkürzen.
Auch Auslandsaufenthalte sind für Auszubildende möglich! In Absprache mit dem Arbeitgeber könntest du z.B. ein Auslandspraktikum machen! Sogar eine komplette Ausbildung ist in einigen Fällen im Ausland möglich.
Ein weiterer Vorteil: Nach Abschluss einer Ausbildung muss man sich oft nicht um Arbeitsstellen bewerben, da die Chancen gutstehen, vom Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden.
Mit einer abgeschlossenen Ausbildung muss noch längst nicht Schluss sein mit dem Lernen: Es gibt viele Weiterbildungsangebote, wie z.B. die Meister- oder Technikerausbildungen oder die Fortbildung zur Betriebswirtin und zum Betriebswirt. Eine Weiterbildung verbessert übrigens auch die Karriereaussichten und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. So ist die Arbeitslosenquote für Personen mit einer Aufstiegsweiterbildung sogar noch geringer als die der Hochschulabsolventen*innen.
Und wer im Anschluss noch studieren möchte, kann sogar von einer eine Ausbildung profitieren:
- Man kann den erlernten Beruf weiter ausüben und berufsbegleitend studieren.
- Unter Umständen ist es möglich, dass Ausbildungszeiten auf ein erforderliches Vorpraktikum angerechnet werden können
- Eine Ausbildung kann sinnvoll sein, um die Wartezeit auf einen Studienplatz zu überbrücken.
- Mit einer Ausbildung kann man an einigen Hochschulen die Chancen auf eine Studienzulassung verbessern.
- Und eine Ausbildung erhöht die Chancen, sich das Studium durch qualifizierte Jobs zu finanzieren
Zusatzqualifikationen erhöhen die Chancen am Arbeitsmarkt
Wenn du möchtest, kannst du auch schon während der dualen Ausbildung besondere Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, die über die reguläre Ausbildungsordnung hinausgehen – sogenannte Zusatzqualifikationen.
Das kann Sprachunterricht im Ausland für kaufmännische Berufe sein, Computer-Zertifikate für Buchhändler oder BWL-Kurse für Ausbildungsberufe im Handwerk. Diese werden entweder vom Betrieb angeboten oder von der Berufsschule, den Handels- und Handwerkskammern oder von anderen Bildungsträgern.
Wer einen mittleren Schulabschluss hat, kann auch während der Berufsausbildung das Abitur machen.
Du hast Fragen zu den Zusatzqualifikationen oder im Allgemeinen zur dualen Ausbildung für Abiturienten*innen, dann stehen dir die Kolleginnen und Kollegen aus der Jugendberufsberatung Kreis Segeberg zur Verfügung. Vereinbare gleich einen Termin.